06/30/09

China verbietet Real Money Trade

Die chinesische Regierung verbietet den Handel mit virtuellen Währungen gegen reales Geld, auch als Gold Farming bekannt. Damit ist tatsächlich der Umtausch von Gold und ähnlichen ingame Währungen oder virtuellen Eigenwährungen von Gold Sellern gegen reales Geld gemeint. Das Gesetzt schliesst ausdrücklich den Handel durch den Spielevertreiber vom Verbot aus, womit das Free2Play Modell vieler MMORPGs nicht betroffen ist. Auch ist weiterhin erlaubt mit virtuellen Gegenständen (etwa Waffen und Rüstungen) zu handeln, nicht jedoch virtuelle Währungen gegen reales Geld einzutauschen und umgekehrt.

Die chinesische Regierung möchte damit u.a. der Gefahr einer Fremdwährung im Land zuvor kommen. Die Webseiten eines chinesischen Goldfarmers hatten etwa mit 220 Mio. Besuchern bereits mehr User als Facebook und der Handel war zuletzt auf mehrere Milliarden Yuan pro Jahr angestiegen. Große Händler haben bereits angekündigt das Gesetz zu unterstützen.

Wie weit das Auswirkungen auf die sog. Gold Seller haben wird, die zu über 80% aus oder mittelbar über China kommen sollen und ob es alternative Schlupflöcher für den Handel geben wird, ist noch nicht abzusehen.

Quelle: China Daily


05/30/09

MMORPGs mit Filmlizenzen, eine dumme Idee?

Der neue Star Trek läuft mit großem Erfolg in den Kinos, stellt sich die Frage ob das kommende Star Trek MMORPG mit „Next Generation“ Flair schon vor seinem Release veraltet ist? Zumal es, selbst wenn es noch umgeschrieben werden könnte, keine Lizenz für die neuen Star Trek Folgen besitzt – J.J. Abrams nennt den Reboot des Star Trek Universums „Not your Fathers Star Trek“.

Als The Matrix Online erschien, sprach schon kaum mehr jemand über die eher schwachen letzten Teile der Serie und auch Star Wars ist bereits Geschichte wenn „The Old Republic“ erscheinen wird. Ob Star Wars dennoch eine Ausnahme wie schon ein wenig Lord of the Rings sein wird (wobei auch LotRO eigentlich lange nicht an den Hype der Filme heranreicht), weil es bereits zur Legende geworden ist, wird sich zeigen. Auch Star Wars Galaxies hatte einen eher durchwachsenen Erfolg und ob Conan genug Schlagkraft gehabt hätte, wird man wohl nie richtig erfahren.

Sind MMORPGs als Spiel zum Film geeignet? Ist die Entwicklungszeit der virtuellen Welten einfach zu lang und zu ungewiss um von dem Hype um ein Kinofilm wirklich profitieren zu können? Zumal die Lizenzkosten nicht gerade gering sein dürften und ein großen Teil des Kuchens schlucken.

Neigt sich angesichts dessen, dass sowieso schon fast jede geeignete Lizenz zu einem Spiel verarbeitet wurde, die Zeit für MMORPGs auf Basis berühmter Namen sogar ganz generell langsam dem Ende zu?

Mir fehlt eigentlich nur noch immer ein Shadowrun MMORPG.

05/24/09

Virtual Worlds Camp 2 am 26.05.2009 in Berlin

Am kommenden Dienstag, den 26. Mai, findet im Congress Center Berlin das zweite Virtual Worlds Camp mit zahlreichen Veranstaltungen rund um MMOs und virtuelle Güter statt.

Themen-Schwerpunkt „Virtuelle Welten und virtuelle Güter“
Boom-Branche Online-Games − soziales Phänomen, ökonomisches Erfolgsmodell, Technologie-Träger, juristisches Neuland

Als komplexe 3D-Universen für Tausende von Spielern entwickeln sich die virtuellen Welten von Massively Multiplayer Online Games (MMOGs) zu der Unterhaltungs- und Kommunikationsplattform der Zukunft. Zwischen rasant wachsenden Spielerzahlen, weltweiter sozialer Interaktion, technologischer Innovation und neuartigen Geschäftsmodellen erstreckt sich ein hoch-dynamisches Spannungsfeld.

Mein Beitrag über Blue Ocean Strategies steht für 16:30h im Raum .biz (Raum A6) auf dem Programm und es würde mich natürlich freuen, wenn ich dabei auch den einen oder anderen mmplay Besucher treffen würde.

05/10/09

Eurogamer vs. Darkfall – die Folgen einer 2/10 Bewertung

In einem Testbericht auf Eurogamer bewertet die Webseite das MMORPG Darkfall mit 2 von 10 Punkten, was nicht nur einem Desaster gleichkommt, sondern die schlechteste Bewertung ist, die Eurogamer überhaupt jemals vergeben hat.

Bei Darkfall war man darüber offenbar alles andere als amused und so warf Entwickler Tasos kurze Zeit später Eurogamer ein komplettes Versagen beim Testen eines MMORPG vor und dass der Tester laut den Logfiles kaum mehr als zwei Stunden im Spiel gewesen sei, die er fast ausschließlich in der Charakter Erstellung verbracht hätte und um einige Screenshots in niedriger Auflösung zu machen.

Interessant ist das insoweit, als mir bisher noch kein Fall bekannt wäre, in dem ein MMO Hersteller so offen gegen eine Bewertung vorgegangen wäre, geschweige denn dazu gleich die Logfiles eines Testers zu veröffentlichen. So weist Eurogamer in einer Reaktion auch darauf hin, dass der Redakteur über neun Stunden getestet hätte und die Logfiles fehlerhaft wären. Allerdings wolle man, zur gütlichen Einigung, das Spiel noch ein zweites mal testen lassen, von einem anderen Tester.

Letzteres hat nun aber wiederum Darkfall abgelehnt und in einem weiteren Forenposting zum Sachverhalt sieht man keinen Sinn darin, diesem zweiten Test zuzustimmen.

Angesichts der Tatsache, dass MMORPG Tests nicht gerade zum leichtesten gehören, was man einem Redakteur zumuten kann und es schwer sein dürfte überhaupt objektive Gesichtspunkte zu finden, nach denen man ein MMO bewerten könnte, eine bemerkenswerte Entwicklung.

Mir wäre nur ein einzige Fall bekannt, in dem bisher ein MMO Entwickler gegen einen „Bericht“ vorgegangen wäre und das war vor langer Zeit „Age of Mourning“ gegen „Something Awful“. Betrachtet man die Ergebnisse von damals, täte Darkfall sicher gut daran, die Sache nun auf sich beruhen zu lassen, da für einen Entwickler sicherlich nicht viel gutes daraus entstehen kann.


05/10/09

Star Trek 90210 – Monomythos strikes back

Meine Erwartungen an den neuen Star Trek Film waren sehr niedrig. Vor allem die Charaktere sind mir für meinen Geschmack einfach zu grün hinter den Ohren. Was dann aber vermutlich nicht mal an den Schauspielern liegt, sondern vor allem daran, dass zwischen den $150 Mio. Action Sequenzen und Special Effects einfach keine Zeit mehr blieb, noch ein paar Minuten einzuschieben um irgendeinen der Charaktere zu entwickeln. Ist ja Star Trek, die kennt sowieso jeder.

So erreichen die Figuren dann auch die Tiefe einer Boygroup in Space und irgendwie habe ich zum Ende des Films darauf gewartet, dass ein alternder B-Prommi ins Kino hüpft um den Zuschauern mitzuteilen, dass das Tele-Voting jetzt eröffnet ist und man für seinen Lieblingsdarsteller anrufen kann.

Dennoch war ich eigentlich durchaus positiv überrascht. Back to the Roots galt nicht nur für die Zeit, in der die Geschichte spielt, sondern vor allem wohl auch für das Drehbuch. Der Monomythos ist wieder da und was von den Irrfahrten des Odysseus über Tolkien bis Star Wars schon hunderte male funktioniert hat, kann auch Star Trek „neuen“ Wind einhauchen. So halten sich die kurzen Storybrocken zwischen den Effekten nahezu sklavisch an die Heldenreise.

Sowohl Spock als auch Kirk erleben den Klassiker. Kirk vor allem den ersten Teil von Campbells Kochrezept für Monomythen und Spock übernimmt dann den letzten, bis zur veränderten Alltagswelt, in die er zurückkehrt und seine Erlebnisse einfliessen lässt.

Betrachtet man die aktuellen Einspielergebnisse und die Bewertungen im Internet, kann man nur zu dem Schluss kommen, dass eine der ältesten Geschichten der Menschheit auch in einer weiteren Zukunftsvision mal wieder wunderbar funktioniert hat. Warum auch nicht? Es hat die drölfhundert male davor ja auch funktioniert.

Bleibt zu hoffen, dass auch zukünftige MMORPGs es schaffen werden, die Spieler ihre eigene Heldenreise erleben zu lassen und dass den Drehbuchautoren des nächsten Star Trek noch etwas anderes einfällt.

05/9/09

VWC2: Blue Ocean Strategies

Am 26. Mai 2009 findet im Rahmen der Webinale zum zweiten Mal das Virtual Worlds Camp von Frogster statt. Im Berliner Congress Center wird es Vorträge und Diskussionen zum Thema „virtuelle Güter“ und natürlich MMORPGs geben. Ich werde mich dort auch beteiligen, mit einem Beitrag über „Blue Ocean Strategies“.

Für Spieler ist die Forderung nach „endlich etwas Neuem“ unter den MMORPGs schon lange keine Randerscheinung mehr und auch die vielen Millionen Spieler, die erst in den letzten Jahren zu Virtuellen Welten gefunden haben, stimmen in zunehmendem Maße bereits in diesen Wunsch mit ein.

Microsoft prognostiziert, dass bereits im Juni 2010 das Internet das Fernsehen als meist konsumiertes Medium ablösen wird. Über 14 Stunden pro Woche soll der durchschnittliche Europäer dann online verbringen.

Eine Kombination, die die Branche zum Nachdenken darüber anregen sollte, wie Virtuelle Welten in Zukunft aussehen müssen, damit sie ihre Spieler nicht nur nicht auf dauer mit immer den selben Ideen langweilen, sondern darüber hinaus auch ein gutes Stück der gigantischen, potenziellen Spielergruppe der Zukunft für sich beanspruchen können.

Wie das (nicht nur) bei professionellen Unternehmen so ist – und da ist die Spielebranche keine Ausnahme – ein Wunsch ist gut, eine Studie hervorragend aber eine Strategie noch besser:
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04/25/09

Player Generated Content und Richard Bartles Keynote von der IGDC

Richard Bartle hat die Folien seiner Keynote zur Independant Game Developers Conference 2009 online gestellt. In „Pleasing the Teller“ oder vielleicht besser „Alice in Wonderland“ spricht Bartle, wie immer sehr anschaulich und unterhaltsam, über die Problematik heutiger MMORPGs bei neuen Inhalten mit den Wünschen der Spieler mithalten zu können und über Player Created und Player Generated Content.
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