MMORPGs mit Filmlizenzen, eine dumme Idee?

Der neue Star Trek läuft mit großem Erfolg in den Kinos, stellt sich die Frage ob das kommende Star Trek MMORPG mit „Next Generation“ Flair schon vor seinem Release veraltet ist? Zumal es, selbst wenn es noch umgeschrieben werden könnte, keine Lizenz für die neuen Star Trek Folgen besitzt – J.J. Abrams nennt den Reboot des Star Trek Universums „Not your Fathers Star Trek“.

Als The Matrix Online erschien, sprach schon kaum mehr jemand über die eher schwachen letzten Teile der Serie und auch Star Wars ist bereits Geschichte wenn „The Old Republic“ erscheinen wird. Ob Star Wars dennoch eine Ausnahme wie schon ein wenig Lord of the Rings sein wird (wobei auch LotRO eigentlich lange nicht an den Hype der Filme heranreicht), weil es bereits zur Legende geworden ist, wird sich zeigen. Auch Star Wars Galaxies hatte einen eher durchwachsenen Erfolg und ob Conan genug Schlagkraft gehabt hätte, wird man wohl nie richtig erfahren.

Sind MMORPGs als Spiel zum Film geeignet? Ist die Entwicklungszeit der virtuellen Welten einfach zu lang und zu ungewiss um von dem Hype um ein Kinofilm wirklich profitieren zu können? Zumal die Lizenzkosten nicht gerade gering sein dürften und ein großen Teil des Kuchens schlucken.

Neigt sich angesichts dessen, dass sowieso schon fast jede geeignete Lizenz zu einem Spiel verarbeitet wurde, die Zeit für MMORPGs auf Basis berühmter Namen sogar ganz generell langsam dem Ende zu?

Mir fehlt eigentlich nur noch immer ein Shadowrun MMORPG.

7 thoughts on “MMORPGs mit Filmlizenzen, eine dumme Idee?

  1. Die meisten Film- und Buchumsetzungen sind grundsätzlich enttäuschen. (Von ein paar ganz wenigen Ausnahmen abgesehen.)
    Jeder stellt sich beim Lesen eines Buches etwas anderes vor und auch bei einem Film hat jeder seinen ganz eigenen Blickpunkt darauf und ihm sind andere Teile/Figuren/Handlungsstränge wichtig, die dann im Spiel gesucht werden.

    Dazu kommt noch, dass sich die Spieleentwickler anscheinend immer durch die Vorlage eingeschränkt fühlen und eigenmächtige Änderungen durchführen, die wenig bis gar nicht dazu passen. Die Frage dabei ist nur, warum sie dann überhaupt teuer Lizenzgebühren zahlen. Ich denke mal, dass man man da ja eh nur mit bekannten Namen irgendwelchen Schrott verdrehen will, der es ohne diesen überhaupt nicht schaffen würde irgend ein Zielpublikum anzusprechen. (Das abschreckendste Beispiel dafür ist wohl der Shadowrun-Schooter.)

    Schlußendlich, und das ist wohl das Schlimmste bei der ganzen Sache, kommen noch die Spieler hinzu.
    Auf der einen Seite stehen die Fanbois, die meinen, die Weißheit und alles Wissen der Vorlage mit dem Löffel gefressen zu haben und jeden darauf hinweisen zu müssen, dass diese oder jene Kleinigkeit nicht stimmt, und man z.B. nicht „starwarsy“ genug ist. Auf der anderen Seite diejenigen, die ganz bewußt dagegen arbeiten (Betrunken gröhlende Elben im Tanzelnden Pony). Man selbst steht dann dazwischen und haßt beide Seiten aus ganzem Herzen, weil man es durch die ständigen Querelen einfach nicht schafft, in die dargestellt Welt einzutauchen.

    Ich persönlich werde nach vielen Enttäuschungen in Zukunft einen großen Bogen um Lizenzprodukte machen.

  2. Shadowrun hätte ein großes Potential für ein MMORPG, da es extra auf kleine Gruppen (Runnerteams) zugeschnitten ist und auch Einzelgänger ihre Möglichkeiten haben. Der Spielraum für Aufträge ist vielfälltig, die Johnsons ideale NPC-Auftraggeber und die Megakons übermächtige Gegner mit unzähligen Zielen für jede nur denkbare Aufgaben. PvP zwischen den einzelnen Runnerteams oder Runnern und Corpsicherheit ist ebenfalls möglich und paßt in die Spielwelt. Kämpfer, Schleicher, Informanten, Handel, Produktion, Erkundung, PvP, Rollenspiel, Spielerhäuser, Runnerteamzentralen, … all das wäre möglich.

    Ob aber irgendein Spieleentwickler die Ressourcen und vor allem den Mumm hat, dieses Potential richtig auszuschöpfen, steht auf einem ganz anderen Blatt.

  3. Ich glaube nicht, dass große Lizenzen ein Hindernis sind.
    Realistisch gesehen hätte z.B. eine ewige Baustelle wie SW:G niemals das Licht der Welt erblickt, wenn es keine zugkräftige Lizenz sein eigen hätte nennen können.

    Das Problem scheint mir als Ausenstehendem ehr folgendes zu sein:
    Das geld, dass für die Lizenz ausgegeben wird fehlt dann in der Spieleentwicklung.

    Jetzt mal ehrlich: Ich hab selten ein Lizenzspiel gesehen, wo tatsächlich ein Spiel drin war. Und das nicht nur bei MMORPGs

    Meist war es nur ein gekaufter Titel und der Rest funktionierte nicht.

  4. „Ob Star Wars dennoch eine Ausnahme wie schon ein wenig Lord of the Rings sein wird (wobei auch LotRO eigentlich lange nicht an den Hype der Filme heranreicht), weil es bereits zur Legende geworden ist, wird sich zeigen. Auch Star Wars Galaxies hatte einen eher durchwachsenen Erfolg und ob Conan genug Schlagkraft gehabt hätte, wird man wohl nie richtig erfahren.“

    HDRO ist nicht mit einer Filmlizenz, sondern mit den der Bücher ausgestattet. Dazu hat man sich die Rechte an der Hobbit gesichert. Das macht auch mehr Sinn als die Filmlizenz (auch wenn dann einige Fans des Films evtl nicht das Spiel kaufen).
    Und ja Star Wars ist eine Ausnahme! Dazu hat man mit Bioware einen Entwickler der schon gute (Star Wars-)Games gemacht hat. Denke sie werden auch ihr erstes MMO super hinbekommen. Star Wars Galaxies ist halt nicht das wahre, aber das hat viele Gründe.

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